Hamburg Pride Magazin
Das Hamburg Pride Magazin ist eine jährliche Publikation, die im Rahmen des Hamburg Pride erscheint und eine wichtige Informationsquelle sowie ein Begleiter für die Pride Week und den Christopher Street Day (CSD) in Hamburg darstellt. Es enthält eine Vielzahl von Inhalten rund um die queere Community und die verschiedenen Veranstaltungen, die während der Pride Week stattfinden.
Im Rahmen meiner Tätigkeit als Grafikdesigner bei AHOI Events GmbH habe ich das Hamburg Pride Magazin gestaltet.
2022
Auf die Straße!
Vielfalt statt Gewalt.
Der CSD 2022 stand unter dem Motto „Auf die Straße! Vielfalt statt Gewalt.“ und setzte ein starkes Zeichen gegen die zunehmende Queerfeindlichkeit. Im Mittelpunkt standen die immer häufiger werdenden Hasskriminalitäten gegenüber der LGBTQIA+-Community.
Das Ziel war es, auf diese Gewalt aufmerksam zu machen und ein klares Statement für die Freiheitsrechte der Community zu setzen: das Recht, so zu sein, wie man ist. Der CSD wollte Opfern Gehör verschaffen, Betroffenen Mut machen, sich zur Polizei zu begeben und solidarisch mit allen zu sein, die Diskriminierung erfahren haben. Ein weiteres Anliegen war es, ein stärkeres Problembewusstsein bei den städtischen Behörden zu schaffen und bessere Maßnahmen zum Schutz von LGBTQIA+ vor Gewalt und Hass zu fordern.
Die erschreckende Zahl von 782 gemeldeten Hasskriminalitäten im Jahr 2020 – ein Anstieg von 36% im Vergleich zum Vorjahr – verdeutlicht, wie groß das Problem ist. Hinzu kommt, dass 80 bis 90 Prozent der Taten nicht gemeldet wurden, oft aufgrund von Scham oder der Angst vor queerfeindlichen Reaktionen.
Die Botschaft war klar: Vielfalt ist ein Gewinn für jede Gesellschaft.
2023
Selbstbestimmung jetzt!
Verbündet gegen Trans*feindlichkeit.
Der CSD 2023 stand unter dem Motto „Selbstbestimmung jetzt! Verbündet gegen Trans*Feindlichkeit.“ und setzte ein starkes Zeichen der Solidarität mit trans* Personen, die besonders häufig Diskriminierung, Vorurteile, Hass und Gewalt erfahren. Ziel war es, für die Akzeptanz von trans* Menschen in der Gesellschaft einzutreten und gleichzeitig die Politik dazu aufzufordern, endlich das Selbstbestimmungsgesetz zu verabschieden, das das veraltete und menschenfeindliche Transsexuellengesetz ersetzen soll.
Transfeindliche Straftaten gehören zu den häufigsten queerfeindlichen Delikten. Im Jahr 2022 gab es mehrere erschreckende Vorfälle, darunter der tödliche Angriff auf den trans* Mann Malte C. auf dem CSD in Münster und die fast tödliche Attacke auf ein 15-jähriges trans Mädchen* in Herne. Solche Taten verdeutlichen die gravierenden Auswirkungen von Transphobie, die sich in Bildungsungleichheit, Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt, sozialer Isolation und gewalttätigen Übergriffen äußert.
Besonders besorgniserregend ist, dass trans* Kinder und Jugendliche überdurchschnittlich häufig Mobbing und Ausgrenzung erleben, was zu einer deutlich höheren Suizidversuchsrate führt.
Das Motto des Hamburg Pride 2023 war ein Appell an Solidarität – sowohl innerhalb der LGBTQIA+-Community als auch in der breiten Gesellschaft. Es sollte zeigen, dass die gesamte Community gemeinsam gegen Hass und Diskriminierung kämpft und alle Menschen dazu aufgerufen sind, sich für die Rechte und die Akzeptanz von trans* Personen einzusetzen.
2024
5 vor 12! Du & ich gegen Rechtsdruck
Mit dem Motto „5 vor 12! Du & ich gegen Rechts“ vom CSD 2024 wird die aktuelle politische Situation angesprochen, die zunehmend Besorgnis erregt. In Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern gewinnen rechtspopulistische Parteien an Einfluss und schüren Vorurteile sowie Hass gegenüber gesellschaftlichen Minderheiten – die LGBTQIA+-Community ist davon in besonderem Maße betroffen.
Es steht viel auf dem Spiel: Die Rechte, die über Jahre hinweg hart erkämpft wurden, um Gleichberechtigung zu erreichen, sind noch immer nicht vollständig gesichert. So sind die Rechte der LGBTQIA+-Community im Grundgesetz noch immer nicht vollständig verankert, und das Abstammungsrecht wurde bislang nicht angepasst.
In dieser Situation ist es wichtiger denn je, zusammenzustehen. Es wird ein klares Zeichen für eine freie, vielfältige und gerechte Gesellschaft gesetzt, die sich für Akzeptanz und Gleichberechtigung für alle einsetzt. In der aktuellen politischen Lage ist es entscheidend, gegen den Rechtsruck anzugehen und die erreichten Rechte zu verteidigen, um zukünftige Rückschläge zu verhindern.